Freiberuflern aus den Bereichen IT und Engineering geht es zumindest aus wirtschaftlicher Sicht ausgesprochen gut. Die Bezüge bewegen sich auf einem Rekordniveau und der Markt erweist sich als erfreulich robust.
In diesem Zusammenhang stellt sich jedoch eine ganz interessante Frage: Wie kommen IT- und Engineering-Freiberufler eigentlich an ihre Aufträge? Eine Antwort darauf geben wir Ihnen in diesem Blogbeitrag.
So gelangen Freiberufler an neue Aufträge
Wie finden Auftraggeber und Freiberufler zueinander? Eine wichtige Frage, die für Gründungswillige und Neueinsteiger durchaus von großem Interesse sein sollte, können sie doch aus der Antwort darauf konkrete Schlüsse auf die beste Strategie zur Gewinnung neuer Aufträge und Kunden ziehen.
Was ist erfolgsversprechender? Der Weg des Einzelkämpfers oder die Beauftragung einer spezialisierten Agentur? Sieht man sich die Daten einer neuen Erhebung von GULP an, scheint die Antwort klar.
Demnach sind Agenturen, die Freiberuflern gegen Gebühr die Projektvermittlung abnehmen, an 74,7 Prozent aller vermittelten und erfolgten Auftragsarbeiten im IT- und Engineering-Sektor beteiligt. Zumindest an denen, die auf die Hilfe von Freiberuflern angewiesen sind.
75 Prozent der Aufträge kommen über Agenturen zustande
Lediglich ein Viertel der Jobs wird also als Direktbeauftragung vergeben. Viel weniger als man in Zeiten von Businessnetzwerken wie Xing und LinkedIn oder attraktiven Blogs, die als Aushängschild der eigenen Arbeit dienen sollen, erwarten könnte.
Doch die Zahlen relativieren sich etwas, wenn man die einzelnen Berufsgruppen betrachtet. Im Dienstleistungsbereich beispielsweise werden immerhin 42 Prozent der Aufträge direkt an die Freiberufler vergeben. Weniger als 20 Prozent sind es hingegen bei Banken oder Infrastrukturbetrieben. Und tatsächlich gibt es berechtigten Grund zur Annahme, dass die Agenturen mittelfristig hier noch eine größere Rolle spielen werden.
Wieso aber sind Agenturen so bedeutend bei der Auftragsvergabe? Freiberufler, die mit diesen zusammen arbeiten sind nicht etwa zu faul sich persönlich auf die Jagd nach gut bezahlten Jobs zu begeben. Es ist vielmehr der Zeitfaktor, der sie in die Kooperation drängt. Die Direktakquise ist häufig mit großem Aufwand verbunden und kostet viel Zeit. Zeit in der kein Geld verdient werden kann.
Warum Agenturen so häufig beauftragt werden
Agenturen leisten hier Abhilfe. Sie helfen Zeit und Geld zu sparen, führen Auftraggeber und Freiberufler zusammen, übernehmen wichtige Verwaltungsarbeiten. Kein Wunder, dass sich beide Seiten auf solche Vermittler verlassen.
Übrigens wiederlegt die GULP-Studie ein lange gehegtes Vorurteil nach dem Freiberufler ohne Agentur zwangsläufig höhere Stundensätze realisieren können. Tatsächlich muss auch hier zwischen den Berufsgruppen unterschieden werden. Im IT-Bereich ist beispielsweise kein Unterschied auszumachen.
Im Handel hingegen können Freiberufler ohne Agentur durchschnittlich 14 Euro mehr pro Stunde verdienen, wenn sie auf eine Zusammenarbeit mit einer Agentur verzichten. Im Bereich Versicherungen tut man hingegen gut daran sich einer Projektvermittlung anzuvertrauen. Hier gibt es nämlich gegenüber Agenturlosen im Schnitt sechs Euro mehr pro geleisteter Stunde zu verdienen.
Zu weiteren detaillierten Auswertungen, etwa zu den Stundensätzen, gelangen Sie hier.