Unser Berufsleben und das berufliche Umfeld im Allgemeinen haben sich die letzten Jahrzehnte stark verändert. Konnte man früher noch damit rechnen, während seines kompletten Berufslebens in einer Firma beschäftigt zu sein, haben sich durch zunehmende Spezialisierung und Beschleunigung des technologischen Fortschritts die Beschäftigungszeiträume stark verändert. Heute sind mehr und mehr hochspezialisierte Fachkräfte unterwegs, die nur für kurze Zeiträume oder nur für bestimmte Projekte für Unternehmen im Einsatz sind. Dadurch hat sich auch die Personalbeschaffung, das Recruitment, über die Jahre stark verändert. Gerade in der IT-Branche, mit ihrer schnelllebigen Technik und den hoch komplexen Abläufen, ist dieser Trend besonders stark wahrzunehmen. Im Folgenden können Sie sich einen Überblick verschaffen, wie sich das Recruitment für IT-Fachkräfte verändert hat und wie ein typischer Headhunter in den einzelnen Phasen seine Arbeit verrichtete. Weiter unten finden Sie eine sehr gelungene Infografik von recruitloop.com.

Evolution of the Recruitment Consultant

Das Recruitment in den 1980ern

Durch den Technikboom und die zunehmende Computerisierung in den 80ern war zum ersten Mal eine vermehrte Nachfrage nach hochqualifizierten Computerexperten am Markt wahrnehmbar. Zu dieser Zeit begannen deshalb auch vermehrt so genannte Headhunter passendes Personal für Unternehmen zu rekrutieren. Diese Headhunter waren damals auf der Suche nach Computerfachleuten und Netzwerktechnikern, die zu dieser Zeit besonders begehrt waren. Als Rekrutierungsmittel nutzten sie Anzeigen in Zeitungen und Fachzeitschriften sowie die telefonische Akquise. Erste Kontakte wurden dann in einem persönlichen Gespräch geknüpft und passende Fachkräfte an die Personalchefs der suchenden Unternehmen weiter vermittelt.

Das Recruitment in den 1990ern

In den 90ern setzte dann die zunehmende Vernetzung ein und zusätzlich zur Hardware erlangte die Software steigende Bedeutung. Nun waren am IT-Arbeitsmarkt hauptsächlich System Analysten sowie Programmierer und Ingenieure gefragt. Waren in den 80ern die so genannten Social Skills eher noch von geringer Bedeutung mussten die Fachleute nun erstmals solche Fähigkeiten unter Beweis stellen. Gesprächsführung in Meetings, bei Telefonaten sowie professioneller E-Mail Verkehr waren nun ebenfalls unentbehrlich. Auch die Recruiter nutzen nun, neben Annoncen und Telefonaten, vermehrt elektronische Stellenbörsen und E-Mail zur Personalbeschaffung.

Das Recruitment in den 2000ern

Mit dem Platzen der Dotcom Blase änderte sich der Personalbedarf in der IT-Branche erneut. Waren in den 90ern noch junge, hochqualifizierte und optimistische Experten gefragt, legte man nun wieder Wert auf Erfahrung und Seriosität. Besonders gefragt waren gestandene, hoch professionelle Technik- und Projektmanager. Auch bei den Recruitern kamen neue Arbeitsmittel hinzu. So wurden soziale Netzwerke für Professionals zur Personalbeschaffung erstmals wichtig und Recruiter schauten sich vermehrt in diesen Portalen nach passendem Personal um. Die Recruiter selbst verließen sich mehr und mehr auf die elektronische Personalsuche und vernachlässigten die klassischen Wege gedruckter Anzeigen und Annoncen. Zum ersten Mal nutzen auch Recruiter eigene virtuelle Präsenzen im Netz und wurden nach und nach selbst zu Technik- und Onlinespezialisten.

Das Recruitment in den 2010ern

Die Recruiter heute sind echte Cyberprofessionals und arbeiten überall und zu jeder Zeit online. Sie verfügen über modernste Kommunikationsmittel und sind stets mobil im Netz auf der Suche nach passenden Spezialisten unterwegs. Besonders gefragt sind App Entwickler sowie Web- und Content-Designer, die selbst mobil und hochflexibel sind. Die Zahl der freien IT-Experten hat sich dadurch stark erhöht, da viele lediglich noch für einzelne Projekte beschäftigt werden und dann als Freelancer zu neuen Aufgaben wechseln. Neben den sozialen Netzen, hat nun auch die Kommunikation und Videotelefonie im Netz für die Personalbeschaffung hohe Bedeutung erlangt und nicht wenige Verträge werden ohne persönlichen Kontakt und nur durch Online-Kontakte und Videokonferenzen geschlossen.

Für die nächsten Jahre ist zu erwarten, dass dieser Trend auch in anderen Branchen neben der IT-Branche zu beobachten sein wird und auch in klassischen Industrien sich das Personalrecruiting ähnlich entwickeln wird.

 

Quelle: RecruitLoop